Die Prostata
Die Prostata gehört zu den männlichen Fortpflanzungsorganen. Doch was ist ihre genaue Funktion? Und warum verändert sie sich im Laufe des Lebens? Was könnten Schmerzen an der Prostata bedeuten? Das Vivantes Prostatazentrum Berlin informiert hier näher darüber.
Was ist die Prostata?
Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist eine circa 4 cm große walnussförmige Drüse. Sie sitzt direkt unterhalb der Harnblase, umschließt die Harnröhre ringförmig und grenzt an den Enddarm.
Sie ist umhüllt von einem feinen Geflecht aus Blutgefäßen und Nerven, die für eine Erektion wichtig sind. An der Prostata angehängt sind die Samenblasen sowie die Samenleiter.
Die Prostata gehört neben den Hoden zu den männlichen Fortpflanzungsorganen. Sie ist ein inneres Geschlechtsorgan, das sich erst mit dem Beginn der Pubertät richtig entwickelt. Denn damit die Prostata funktioniert, braucht es das männliche Sexualhormon Testosteron.
Wie funktioniert die Prostata?
Die Prostata hat vier Funktionen:
1. Die Prostata ist an der Spermabildung beteiligt
Die Hauptaufgabe der Prostata ist die Bildung des Prostatasekrets. Diese milchig-trübe Flüssigkeit macht circa 20–30 Prozent der Spermamenge aus.
Das Prostatasekret enthält zahlreiche Stoffe wie Enzyme und das Prostataspezifische Antigen (PSA), das der Verflüssigung der Spermien dient.
Das Prostatasekret ist also für die Funktion der Spermien – die Zeugungsfähigkeit des Mannes – sehr wichtig! Mit der Fähigkeit zur Erektion hat die Prostata aber nichts zu tun. Auch produziert die Prostata keine Hormone.
2. Die Rolle der Prostata bei der Ejakulation
Bei der Ejakulation werden durch Nervenimpulse, die durch die Prostata ziehenden Muskeln aktiviert und drücken das Prostatasekret in die Harnröhre. Dorthin fließen zur gleichen Zeit die Spermien aus den Samenleitern und die Flüssigkeit der Samenblasen.
Dann wird die Ejakulation ausgelöst: Die Muskeln des Beckenbodens und der Schwellkörper ziehen sich rhythmisch zusammen und befördern das nun zusammengesetzte Sperma über die Harnröhre nach außen.
3. Die Prostata steuert Harn- und Samenwege
Da die Prostata den Blasenhals umschließt und sich Muskeln in diesem Bereich beim Orgasmus zusammenziehen, wird verhindert, dass Urin austritt.
Umgekehrt verschließen sie den Samenkanal beim Urinieren. Die Prostata sorgt also dafür, dass Sperma kein Urin enthält und kein Sperma in die Harnblase eindringt.
4. Die Aufgabe der Prostata im Hormonstoffwechsel
Die Prostata selbst produziert keine Hormone, in ihr wird lediglich das männliche Sexualhormon Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt, welches für die Bildung der Prostata- und Samenblasensekrete notwendig ist.
DHT ist während der Pubertät für den männlichen Bart- und Haarwuchs sowie das Wachstum der Geschlechtsorgane zuständig. Im Erwachsenenalter ist es für die Bildung der Prostata- und Samenblasensekrete notwendig.
Im Laufe des Lebens verändert sich der Hormonhaushalt: Testosteron und sein Stoffwechselprodukt DHT sind auch für die Vergrößerung der Prostata und Haarausfall verantwortlich.
Veränderungen der Prostata
Bei einem 20-jährigen Mann ist die Prostata ungefähr so groß wie eine Kastanie und wiegt etwa 20 Gramm. Ab dem 40. Lebensjahr beginnt sie langsam an zu wachsen – ggf. bis auf die Größe eines Apfels oder größer (über 100 Gramm). Die genauen Ursachen dafür sind nicht eindeutig geklärt, Sexualhormone spielen jedoch eine Rolle dabei.
Welche Folgen hat das Wachsen der Prostata?
Meist ist dieses altersbedingte Wachstum gutartiger Natur und muss nicht behandelt werden. Allerdings steigt mit zunehmendem Lebensalter die Wahrscheinlichkeit, dass sich bösartige Krebszellen daraus entwickeln. Deswegen steht Männern ab 45 Jahren eine jährliche Prostata-Vorsorgeuntersuchung zur Verfügung.
Prostata-Beschwerden
Wenn Symptome wie
- vermehrter Harndrang, insbesondere nachts,
- Schwierigkeiten zu Beginn des Urinierens oder
- ein schwacher oder unterbrochener Harnfluss
auftreten, könnten das Anzeichen für unterschiedliche Prostata-Erkrankungen sein.