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Vivantes Prostatazentrum Berlin

Prostatakrebs Vorsorge

Die Prostata wächst ab ungefähr dem 40. Lebensjahr. Diese Veränderung hängt mit dem männlichen Hormon Testosteron zusammen. Sie ist eine natürliche Entwicklung – sollte aber jährlich kontrolliert werden, um Prostatakrebs frühzeitig zu entdecken.

Je früher eine Krebserkrankung erkannt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Heilung. Auch Prostatakrebs ist in einem frühen Stadium meist heilbar. Bei der Früherkennungsuntersuchung sucht man nach der Erkrankung, obwohl noch keine Symptome aufgetreten sind. Ziel ist es den Krebs zu entdecken, bevor er gestreut hat.

Auch eine altersbedingte, gutartige Prostatavergrößerung kann im Zuge dieser Vorsorgeuntersuchung entdeckt werden. Diese kann im Verlauf der Jahre zu Beschwerden wie häufigem Wasserlassen oder einer Harnstrahlabschwächung führen.

Prostatakrebs: Viele Männer sind betroffen

Das Prostatakarzinom ist mit einem Viertel aller diagnostizierten Krebserkrankungen die häufigste Krebserkrankung des Mannes in Deutschland. Jährlich erkranken hier etwa 60.000 Männer neu an diesem Tumor, ca. 12.000 Männer sterben an den Folgen eines Prostatakarzinoms pro Jahr.

Der Nutzen der Früherkennung ist dennoch umstritten. Prostatakrebs wächst in der Regel langsam und führt bei den meisten Betroffenen nicht zum Tod. Andererseits können durch eine frühe Behandlung aggressive Krankheitsverläufe und Todesfälle verhindert werden. Außerdem lässt sich der Prostatakrebs im Frühstadium noch mit besonders schonenden Verfahren operieren. So sinkt das Risiko für bestimmte Nebenwirkungen der Therapie.

Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, ist stark vom Alter abhängig. Bei Männern unter 40 Jahren tritt er nur sehr selten auf. Dagegen wird einer von 16 Männern im Alter von 65 Jahren in den darauffolgenden 10 Jahren an Prostatakrebs erkranken.

Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren. Etwa doppelt so hoch ist das Risiko, wenn bei nahen Verwandten wie dem Vater oder Bruder schon Prostatakrebs aufgetreten ist.

Prostata-Untersuchungen ab wann?

Männern ab 45 Jahren wird einmal jährlich eine Routineuntersuchung zur Prostatakrebs-Früherkennung angeboten. Diese Untersuchung führen in der Regel niedergelassene Urolog*innen durch. Sie gehört zum Krebs-Früherkennungsprogramm der gesetzlichen Krankenkassen.

Die Untersuchung umfasst im Wesentlichen

Bei der Tastuntersuchung können Größe und Konsistenz sowie Veränderungen wie Knoten oder Verhärtungen der Prostata festgestellt werden. Jedoch ist Prostatakrebs gerade im Frühstadium meist nicht tastbar. Ein erhöhter PSA-Wert kann schon früher auf Krebs hinweisen. Allerdings wird nur bei einem von vier Männern mit einem erhöhten PSA ein Prostatakrebs nachgewiesen.

Ergänzend kann eine Ultraschalluntersuchung über den Enddarm durchgeführt werden. Wenn bei der Tastuntersuchung verdächtige Veränderungen festgestellt werden, übernimmt Ihre Krankenkasse die Kosten der PSA-Blutuntersuchung oder des Ultraschalls.

Auch wenn Vorerkrankungen oder die Familiengeschichte auf ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko schließen lassen, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten – in diesen Fällen wird eine jährliche Prostata-Untersuchung ab dem 40. Lebensjahr empfohlen.

Erhöhter PSA-Wert: MRT-Untersuchung der Prostata hilft bei der Krebssuche

Wenn sich ein erhöhter PSA-Wert in einer Kontrolle bestätigt oder ein auffälliger Tastbefund vorliegt, kann eine spezielle MRT-Untersuchung der Prostata hilfreich sein. Die so genannte multi-parametrische MRT kann den Verdacht auf Prostatakrebs bestätigen oder entkräften.

Bei vielen Betroffenen mit einem erhöhten PSA-Wert kann so eine Biopsie der Prostata vermieden werden. Erhärtet sich in der MRT der Verdacht auf ein Prostatakarzinom, helfen die MRT-Aufnahmen die Krebsareale bei der Biopsie gezielt zu treffen.

Welcher Arzt macht Prostata-Vorsorge?

Viele wissen nicht, an welchen Arzt oder Ärztin sie sich für Prostata-Untersuchungen wenden sollen: Das sind Urolog*innen.

Diese "Prostata-Ärzt*innen" finden Sie z.B. hier: Berliner Fachpraxen für Urologie. Sie müssen dort nur noch Ihre Postleitzahl eingeben, um eine urologische Praxis in Ihrer Nähe zu finden.

Risikofaktoren für Prostatakrebs

Alter

Das Alter ist der wichtigste Risikofaktor für das Auftreten eines Prostatakarzinoms: Denn die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter.
Laut der medizinischen S3-Leitlinie Prostatakarzinom liegen die Inzidenzen (Häufigkeit von Neuerkrankungen) für Prostatakrebs

  • in der Altersgruppe der 45–49-Jährigen bei 17,3/100.000 Männer in Deutschland,
  • in den Altersgruppen der 70–74-Jährigen bei 653,7/100.000 und
  • in der Altersgruppe der ≥85-Jährigen bei 692,7/100.000 Männern.

Das mittlere Erkrankungsalter liegt somit bei ca. 69 Jahren. Das heißt natürlich nicht, dass Sie bis zu diesem Alter warten sollten! Denn wie bei allen Krebserkrankungen gilt: Je früher erkannt, desto größer die Heilungschancen.


Familiengeschichte

Wenn Ihr Bruder und/oder Vater an einem Prostatakarzinom erkrankt sind oder waren, haben Sie ein zweifach erhöhtes Risiko, im Laufe des Lebens ein Prostatakarzinom zu entwickeln.
Auch das Alter, in dem Ihre Familienmitglieder erkrankt sind, spielt eine Rolle. Je jünger Ihre erstgradigen Verwandten bei der Diagnose Prostatakrebs waren und je mehr Familienmitglieder betroffen sind oder waren, desto wahrscheinlicher könnte Sie diese Krebserkrankung treffen.


Ernährung & weitere Risikofaktoren

Auch eine ungesunde Ernährung, hoher Alkoholkonsum, mangelnde Bewegung, Übergewicht, Geschlechtskrankheiten oder entzündliche Erkrankungen der Prostata werden mit dem Entstehen von Prostatakrebs in Verbindung gebracht – wissenschaftlich bewiesen sind diese Einflüsse auf Prostatakrebs nicht eindeutig.

Eine gesunde Lebensführung mit ausgewogener Ernährung, körperlicher Aktivität und Alkohol in Maßen gilt jedoch generell als vorbeugend gegen Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen!

Auch wenn es keine spezielle Diät gibt, die das Entstehen von Prostatakrebs verhindern könnte:  In mediterranen und asiatischen Ländern ist die Anzahl von Prostatakrebserkrankungen um ein Vielfaches niedriger – was mit den Ernährungsgewohnheiten in Verbindung gebracht wird. So geht man von einer möglichen protektiven Wirkung von Pflanzenstoffen wie

  • Phytoöstrogenen (z.B. in Sojabohnen und Miso enthalten) und
  • Lycopin (vor allem in Tomaten, in niedrigeren Dosen aber in jedem gelben, roten und grünen Obst und Gemüse enthalten) aus.

Von Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamin E oder Selen wird eher abgeraten: Möglicherweise steigt durch erhöhte Einnahme sogar das Prostatakrebsrisiko.


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