Prostata-Biopsie
Gewebeproben aus der Prostata sind nach wie vor die einzige Möglichkeit, um eine Krebserkrankung nachzuweisen oder auszuschließen. Denn nur unter dem Mikroskop ist erkennbar, ob Zellveränderungen vorliegen.
Was ist eine Prostata-Biopsie?
Die Prostatabiopsie (Stanzbiopsie) ist das diagnostische Verfahren, um Prostatakrebs sicher festzustellen – oder auszuschließen.
Bei einer Biopsie der Prostata werden über sehr feine Hohlnadeln Gewebeproben entnommen. In der Pathologie wird dieses Gewebe dann mikroskopisch untersucht. Nur so kann erkannt werden, ob Krebszellen vorhanden sind.
Wann ist eine Gewebeentnahme aus der Prostata notwendig?
Wenn bei Voruntersuchungen der Verdacht auf Prostatakrebs aufkommt: Die Patientenleitlinie nennt einen PSA-Wert über 4 ng/ml – bestätigt durch eine zweite Messung – als Indikator. Auch bei einem auffälligen Anstieg des prostata-spezifischen Antigens oder einem verdächtigen Tastbefund ist eine Abklärung durch eine Gewebeprobe angebracht.
Wie verläuft eine Biopsie der Prostata?
Eine Prostata-Biopsie wird in der Regel in einer urologischen Arztpraxis durchgeführt. Zum Schutz vor einer möglichen Prostata- oder Harnwegsentzündung erhalten Sie bereits vor der Untersuchung Antibiotika.
Vor der transrektalen Prostata-Biopsie wird eine lokale Betäubung aufgetragen. Wenn diese wirkt, wird eine Ultraschallsonde in den Enddarm eingeführt. Sie enthält hauchdünne Hohlnadeln, die blitzschnell Gewebeproben ausstanzen. 10–12 Proben werden nach einem festgelegten Schema entnommen (systematische Biopsie).
Die Einstiche gehen sehr schnell und verursachen keine oder nur sehr geringe Schmerzen – Sie hören nur das Klicken des Gerätes und können mit Ihre*r Ärzt*in zusammen den Vorgang auf dem Bildschirm verfolgen.
Die Probeentnahme kann auch ultraschallgesteuert über den Dammbereich erfolgen (perineale Prostata-Stanzbiopsie).
Die Gewebezylinder werden im Anschluss durch ein pathologisches Labor untersucht. Unter dem Mikroskop ist sichtbar, ob Krebszellen vorhanden sind. Auch die Aggressivität und Ausdehnung des Tumors kann bereits bestimmt werden – wichtige Faktoren für die Wahl der weiteren Behandlung.
Nebenwirkungen einer Prostata-Biopsie
Nach der Biopsie sollten Patienten sich ein paar Tage körperlich schonen. Häufig tritt ein leichtes Druckgefühl auf. Es kann zu Blutbeimengungen im Urin, Stuhlgang oder Ejakulat kommen, die in der Regel ganz von alleine aufhören. Trinken Sie in den ersten Tagen nach der Biopsie auf jeden Fall mehr, um die Urinausscheidung zu erhöhen (1,5–2 Liter).
Wenn Sie nach der Gewebeentnahme
- Brennen beim Wasserlassen,
- häufiges Wasserlassen oder
- Hodenschmerzen
verspüren, sollten Sie bitte Ihre*n behandelnde*n Ärzt*in aufsuchen. Das könnten Anzeichen für eine Harnwegsinfektion sein.
Selten kann es auch zu Fieber oder einer schmerzhaften Harnverhaltung kommen. In diesen Fällen gehen Sie unverzüglich zu Ihrer urologischen Fachpraxis bzw. in eine urologische Klinik!