Prostata-Untersuchung mit Ultraschall
Wie wird die Prostata mit Ultraschall untersucht? Hier erfahren Sie, wie ein transrektaler Ultraschall (TRUS) abläuft. Diese schmerzfreie Untersuchung gehört zur Routinediagnostik bei Verdacht auf Erkrankungen der Prostata.
Ultraschalluntersuchung der Prostata
Die Untersuchung der Prostata mit Ultraschall gehört neben der Tastuntersuchung und dem PSA-Wert zur Primärdiagnostik bei Verdacht auf Erkrankungen der Vorsteherdrüse. Jede*r ambulante Urolog*in führt diese Untersuchung durch. Mit der Ultraschalluntersuchung, medizinisch transrektale Ultraschall-Sonografie (TRUS) genannt, können
- die genaue Größe und
- die Struktur der Prostata sowie
- der Zustand der Samenblasen und auch
- der Harnröhre genauer bestimmt werden.
Wie funktioniert der transrektale Ultraschall (TRUS)?
Da die Prostata zwischen Harnblase und Beckenboden liegt und direkt an der Wand des Enddarms angrenzt, kann die Ultraschallsonde sie gut durch die Gewebewand des Darms erfassen. Dafür muss sie in den Enddarm (lat. rectum) eingeführt werden.
Beim transrektalen Ultraschall sendet der Sondenkopf Ultraschallwellen aus. Diese Wellen kann das menschliche Ohr nicht wahrnehmen. Das Gewebe der Prostata und umliegender Bereiche reflektieren diesen Impuls – sie erzeugen ein Echo.
Und dieses Echo wird am Ultraschall-Computer als Schnittbild in verschiedenen Graustufen angezeigt: Starke Echos, also gesunde Gewebestrukturen sehen weiß aus. Echoarme Bezirke erscheinen dunkler.
So kann eine TRUS-Untersuchung
- vergrößerte Strukturen,
- flüssigkeitsgefüllte Hohlräume (Zysten),
- Entzündungsherde,
- Sekretstau,
- Verkalkungen oder
- größere Tumoren in der Prostata sichtbar machen.
Ablauf der Prostata-Ultraschall-Untersuchung
Für diese transrektale Untersuchung liegen Sie auf der Seite oder mit angewinkelten Beinen auf dem Rücken.
Die Ärztin oder der Arzt trägt ein steriles Gleitgel auf. Dies desinfiziert und betäubt das Areal am After und Darmeingang nach ein paar Minuten leicht.
Die Ultraschallsonde – ungefähr so groß und dick wie ein Finger – wird über den Enddarm einführt und leicht zu den verschiedenen Bereichen der Prostata navigiert. Sie und Ihre Ärztin oder Ihr Arzt sehen am Monitor die Gewebestrukturen der Prostata.
Nach 5–10 Minuten ist die Untersuchung abgeschlossen.
Ultraschall der Prostata: Wissenswertes
Bei einer TRUS der Prostata sind Sie keiner Strahlenbelastung wie bei anderen bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Computertomografie ausgesetzt. Es besteht auch keine Verletzungsgefahr.
Eine Ultraschalluntersuchung auf dem Unterbauch liefert für die Prostata keine aussagekräftigen Bilder, da die Schallwellen hier viel mehr Gewebe durchqueren müssen. Es gibt also keine Alternative zur transrektalen Untersuchung!
Die TRUS-Technik kann auch durch andere Untersuchungsmethoden der Prostata ergänzt werden:
Elastografie der Prostata
Die Elastografie der Prostata ist ein TRUS-basiertes bildgebendes Verfahren, das bei
- unklarer Erhöhung des PSA-Wertes,
- unsicheren Tastbefunden der Prostata oder
- nach einer Biopsie der Prostata ohne Karzinomnachweis eingesetzt wird.
Diese Untersuchung läuft genauso ab wie die TRUS – mit einem speziellen Druckaufnehmer auf dem Schallkopf der Sonde. Damit wird leichter Druck auf die Prostata aufgebaut. Die Elastografie misst dabei die Dehnbarkeit des Gewebes. Das hilft, mögliche Verhärtungen aufzuspüren. Diese Werte erscheinen dann farblich hervorgehoben auf dem normalen TRUS-Bild im Monitor.
Histoscanning der Prostata
Mit dem Ultraschallgerät können auch 3D-Bilder der Prostata gemacht werden, wenn der filigrane Sondenstab über einen Magneten mit einem kleinen Motor befestigt wird. Damit kann sich der Ultraschallkopf um die eigene Achse drehen. So können in mehreren Scan-Vorgängen hochauflösende 3D-Bilder der Prostata gemacht werden.
Auch diese Untersuchung, Histoscanning genannt, läuft schmerzfrei ab. Sie dauert circa 15 Minuten.
Die aufgezeichneten Signale der Gewebestrukturen werden im Anschluss durch Algorithmen ausgewertet – die in der Lage sind, selbst kleinste Auffälligkeiten in einem dreidimensionalen Bild abzubilden. Beim Histoscanning werden Gewebeveränderungen also computergesteuert identifiziert und lokalisiert.
Da Histoscanning in verschiedenen Studien jedoch nur eine Treffsicherheit von 30–50 % aufwies, empfehlen die Prostata-Expert*innen des Vivantes Prostatazentrums Berlin eine MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie.